Die Welt der Reptilien

Die Madagaskarboa ( Acrantophis dumerili)




Die Madagaskarboa ist vom Aussterben bedroht da die Menschen ihren Lebensraum Zerstören, und
deshalb ist sie auch im Anhang I des Washingtoner Artenschutz Übereinkommens aufgelistet.
Die Boa ist eine sehr friedfertige Schlange und ist völlig problemlos zu halten.

Sie lebt im Zentrum und Südlich Madagaskar und auch auf der Insel Réunion wurde sie schon gesichtet.
Man findet sie in den feuchten Regenwäldern aber auch in trockenen Gebieten.

Es ist eine sehr kräftige und kompakte Schlange die sich tagsüber unter Laub oder in holen Ästen oder auch in Nagerbauten versteckt.
Sie hat ein Schwarz/Braunes Fleckenmuster auf dem Rücken das zur Seite heller wird, die Unterseite ist weiß.
Die Durchschnittsgröße liegt bei 1,80 bis 2,00 m,
kann aber auch größer werden.






-Haltung im Terrarium-


Ich halte meine Tiere in einem 1,50 x 0,80 x 1,00 m Becken.
Meine Terrarien Baue ich alle selber aus OSB Platten, da sie gut isolieren und ich das Terrarium besser gestalten kann.
Als Bodengrund benutze ich Pinienrinde womit ich bis jetzt die besten Erfahrungen gemacht habe.
Man sollte es aber hoch aufschütten, da sich die Tiere dort gerne Eingraben.
Ein paar dicke Äste sollten auch nicht fehlen da die Madagaskarboa doch hin und wieder klettert.
Korkröhren oder selbstgebaute Höhlen müssen auch als Versteck vorhanden sein.
Ein Wasserbecken darf natürlich nicht fehlen, aber es muss nicht unbedingt riesig sein.
Man liest oft das man ein großes Becken haben sollte da die Tiere gerne Baden, das war bei mir noch nie der Fall.
Künstliche Pflanzen kann man mit einbringen, von echten würde ich aber abraten.
Die Boa zerstört einem sehr schnell die Freude an der Pflanze da sie sehr bald platt gewalzt wird.
Natürlich sollte man alle Gegenstände sehr gut befestigen so das die Schlange sie nicht umwerfen kann und sich somit auch nicht verletzt.



-Die Nahrung-

Die Beutetiere von Acrantophis dumerili sind meist Nager, wobei auch Vögel gerne mal gefressen werden.
Ich Füttere meinen ausschließlich Ratten in entsprechender Größe.
Meine Boas füttere ich meist mit Frostfutter, da eine lebendige Ratte die Schlange doch sehr stark verletzen kann.
Die Madagaskarboa ist dafür bekannt das sie sich eingräbt und ihren Schwanz in Kopf nähe legt.
Dann fängt sie an mit ihrem Schwanz zu wedeln womit sie in der freien Natur ihre Beute anlockt um dann Blitzschnell zuzuschlagen.






-Das Klima im Terrarium-

Die Temperatur sollte zwischen 27°C und 30°C liegen, unter dem Strahler dürfen es ruhig bis zu 34°C sein.
Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 60-75% liegen. Zwei bis dreimal die Woche sprühen reicht.
Als Beleuchtung benutze ich normale Leuchtstoffröhren und ein Spotstrahler.
Das reicht um das Terrarium auszuleuchten und es zu erwärmen.






-Zucht von Acrantophis dumerili-


Die Madagaskarboa ist weniger schwierig nachzuziehen.
Ihre Tragezeit beträgt 6 bis 8 Monate und ihre Wurfgröße variiert zwischen 2 bis 21 Jungtieren.
Die Paarungszeit erstreckt sich von Oktober bis März wo das Männchen über das Weibchen schlängelt,
 und mit den Aftersporne das Weibchen zur Paarung stimuliert.
Hat das Männchen dann die richtige Position erreicht und die Beiden Kloakenöffnungen sind zusammen,
so kann das Männchen mit dem Hemipenis eindringen! ( Bild rechts).
Die Paarung kann ein paar Minuten aber auch Stunden dauern und sich häufig wiederholen.
Nach etwa 2 Monaten legt das Weibchen deutlich an Leibesumfang zu und sucht sich vermehrt wärmere Ruheplätze.
Mein Tier hat in dieser Zeit das Futter schon verweigert und nichts mehr gefressen.





-Aufzucht der Jungtiere-

Einige Tage vor der Geburt wird das Weibchen sehr unruhig und kriecht im Terrarium umher.
Innerhalb weniger Stunden kommen dann die Jungschlangen auf die Welt die dann schon zwischen 35 cm und 40 cm groß sind.
Die Jungtiere werden dann aus dem Terrarium entnommen und erstmal mit einem Tuch gesäubert.
Danach werden sie in eine Box untergebracht die mit Papiertüchern ausgelegt ist, dazu noch ein umgestülpter Blumentopf und eine kleine Wasserschale.
Nach 2 Wochen wenn der Nabel schon etwas zugewachsen ist, kann man normale Pinienrinde als Bodengrund verwenden.
Ich selber halte jedes Tier einzeln in einer Plastikbox, da man eine besser Kontrolle hat beim füttern und die Plastikboxen leicht zu reinigen sind.
Die Temperaturen sind gleich wie bei den Elterntieren, nur das man sie etwas feuchter hält weil die Jungtiere stark durch Austrocknung gefährdet sind.
Die Jungtiere gehen meistens sehr gut ans Futter ran.
Bei dieser Boa wird oft bei Jungtieren von Kannibalismus gesprochen, was ich selber noch nicht sagen kann weil ich meine Jungtiere getrennt halte.
Ich selber habe es aber auch noch nicht von Leuten gehört die ihre Jungtiere zusammenhalten.





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